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Mit flammender Präsenz

Hat sich den «Pierrot» einverleibt: Patricia Kopatchinskaja.

Der Pierrot sei ihr ans Herz gewachsen, sagt die Geigerin Patricia Kopatchinskaja. Die künstlerische Leiterin der Camerata Bern spricht vom «Pierrot lunaire», einem Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts. Arnold Schönberg hat es 1912 auf Anregung von Albertine Zehme komponiert, einer Diseuse, die sich ein neues Vortragswerk wünschte. Schönberg nutzte die Chance und vertonte den Gedichtzyklus «Pierrot lunaire» von Albert Giraud. Eine ebenso sinnliche wie explosive Sammlung: In den Texten geistern Dirnen, Dandys und blasse Wäscherinnen herum. Da gibt es Enthauptungen, und aus Totenschreinen stieren rote Rubine, als wären es Augen. Doch die ungemütliche Poesie ist nichts gegen die flammende Präsenz der Interpretin. Patricia Kopatchinskaja hat sich den Text einverleibt. Wo immer die schillernde Musikerin mit dem «Pierrot» als Sprecherin auftritt, steigert sich die Aufführung zum Statement für ihr vielseitiges Talent.

Kopatchinskaja, die Camerata Bern und ihr «Pierrot» (25. 6., 19.30 Uhr, KKT) sind nicht die einzigen Perlen im diesjährigen Schloss-Programm. Auch die Pianistin Claire Huangci, die Gewinnerin des Géza-Anda-Klavierwettbewerbs 2018, gibt sich in Thun die Ehre (22. 6.). Der soeben achtzig Jahre alt gewordene Musiker Heinz Holliger lädt mit seinem Oboentrio zum Picknickdecken-Konzert (12. 6.). Acht Konzerte, darunter ein Stummfilmabend mit Live-Musik (14. 6.) und ein Jazzkonzert mit dem Florian-Favre-Trio (21. 6.) ergänzen das weitere Programm, das vom Classic Consort Carona mit einem kammermusikalischen Flirt mit Mozart und Beethoven eröffnet wird (6. 6., 19.30 Uhr, Schloss).

Diverse Orte, Thun: Donnerstag, 6., bis 26. Juni.